Drohende Armut – Sozialverband demonstriert vor Landtag

Der SoVD machte mit einen Kundgebung unter Corona Auflagen vor dem Portal des Landtags auf die dramatisch gestiegenen Armutsgefährdungen breiter Bevölkerungsschichten aufmerksam.

„Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass aufgrund der Pandemie noch viel mehr Menschen armutsgefährdet sind und die Problematik wirklich jeden etwas angeht“ sagte der SoVD-Landesvorsitzende Bernhard Sackarendt am Mittwoch bei der Kundgebung vor dem Landtag in Hannover.

Die Kampagne des SoVD in Niedersachsen:

Armutsgefährdung im Fokus

Armut in all ihren Facetten ist für uns als Niedersachsens größter Sozialverband ein zentrales und brennendes Thema. Mit unserer Kampagne rücken wir die Probleme in den Fokus der Öffentlichkeit und machen deutlich, dass das Thema Armut nicht warten kann. So wollen wir den Stein ins Rollen bringen und den nötigen Druck auf die Politik aufbauen.

Was ist eigentlich ein Armutsschatten?

Mit unserer Kampagne etablieren wir den prägnanten Begriff „Armutsschatten“. Er ist ein Synonym für die individuelle Armutsgefährdung, die unter bestimmten Voraussetzungen jeden treffen kann. Ziel ist es, für das Thema zu sensibilisieren und potenziell Betroffenen zu verdeutlichen, dass auch sie möglicherweise ein Armutsrisiko haben.

Eine Liste mit Forderungen zur Bekämpfung von Armutsgefährdung und die Sammlung von „Armutsschatten“ wurden der Sozialministerin Carola Reimann während der Veranstaltung überreicht.

Die Sozialministerin stellte sich den Kundgebungsteilnehmern und sieht auch dringenden Handlungsbedarf – vor allem durch die Corona-Krise verschärften sich Probleme wie unter einem Brennglas. „Wir versuchen in vielen Punkten, Dinge zu bewegen“, so Reimann.

Dabei seien vor allem flächendeckende Tariflöhne, eine Kindergrundsicherung und die Deckelung des Eigenanteils in der Pflege wichtig.

Unter anderem müssten der Niedriglohnsektor eingedämmt, der soziale Wohnungsbau ausgebaut und Pflegeleistungen konsequent anerkannt werden, verlangte der Sozialverband.

Diese Kundgebung war, aufgrund der Corona-Regelungen, eine der wenigen Veranstaltungen 2020, deren Durchführung für SOUND-WORK Veranstaltungstechnik möglich wurde.