„Heißer Herbst“ auch in Hannover …

Große Kundgebung auf dem Opernplatz in Hannover – Veranstaltungstechnik von SOUND-WORK

„Heißer Herbst“ – auch in Hannover …

15.000 Gewerkschafter folgten dem Aufruf zu Protesten gegen „soziale Kälte“.

Der „Herbst der Entscheidungen“ ist angebrochen, erklärte DGB-Chef Michael Sommer am Sonnabend in Hannover.

15.000 Menschen demonstrierten in der niedersächsischen Landeshauptstadt gegen die Politik der Bundesregierung.

Die Demonstranten wandten sich vor allem gegen Sozialkürzungen, die Rente mit 67 und das Sparpaket.

Gleichzeitig solidarisierten sie sich mit den Atomkraftgegnern im Wendland und forderten einen zügigen Ausstieg aus der Atomenergie.

Der DGB hatte für seine Aktion die Wortwahl von Bundeskanzlerin Angela Merkel übernommen.

Sie hatte einen heißen Herbst angekündigt, weil sie und ihre Partei im Monat November wichtige Entscheidungen treffen muss.

„Arbeitnehmer sollen vom Wirtschaftsaufschwung profitieren“

Die Regierung mache Politik für die Arbeitgeber und Mächtigen im Land. Unternehmen und Reiche würden begünstigt, Arme zunehmend belastet, so Sommer. Dies sei unanständig.

Diejenigen, die das Land wirklich aus der Krise geholt hätten, die Arbeitnehmer, sollten jetzt auch vom Wirtschaftsaufschwung profitieren können.

Die Bundesregierung müsse ihren Kurs hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit korrigieren.

70 Milliarden bei den Reichen holen

Der Staat soll das Geld bei den Reichen holen, so DGB-Chef Michael Sommer.

Sommer zufolge habe die Finanzkrise des Staates zwei wesentliche Gründe.

„Sie ist verursacht durch die langanhaltende Massenarbeitslosigkeit und die unglaublich miese Steuermoral von Deutschlands Eliten.“

Statt 70 Milliarden Euro bei den kleinen Leuten zu sparen, könne der Finanzminister den gleichen Betrag bei den Reichen holen.

Das könne beispielsweise durch eine Finanztransaktionssteuer, eine Vermögensabgabe, eine konsequente Verfolgung der Steuerflucht und eine „anständige Erbschaftssteuer“ geschehen.

„Das wollen wir nicht mehr ertragen“

Der Präsident des Sozialverbands Deutschland, Adolf Bauer, kritisierte: „Die soziale Schere geht immer mehr auseinander.“

Das wolle man nicht länger ertragen. Während Langzeitarbeitslose und ihre Familien durch das sogenannte „Zukunftspaket“ belastet würden, blieben Spitzenverdiener und Vermögende ungeschoren.

Ohne soziale Gerechtigkeit habe Deutschland aber keine Zukunft, mahnte Bauer.

Gewerkschaften wollen Proteste ausbauen …

Die Proteste standen unter dem Motto „Druck machen – für gerechte Politik – gegen soziale Kälte“.

Aufgerufen hatten die Gewerkschaften und der Sozialverband Deutschland. Sie sollen der Auftakt von mehreren „Herbstaktionen“ sein, die in verschiedenen Städten geplant sind.

Sollte die Bundesregierung die soziale Schieflage nicht gerade rücken, wollen die Gewerkschaften ihre Proteste weiter ausbauen.

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